„Woyzeck“ am 19.5. im Stadttheater

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Georg Büchner (1813-1837) kämpft mit seinem auf wahren Begebenheiten basierenden Dramenfragment „Woyzeck“ für die Geknechteten, die Erniedrigten und aus der Gesellschaft Ausgestoßenen. Franz Woyzeck ist ein einfacher Soldat. Sein Hauptmann behandelt ihn ebenso von oben herab wie der eitle Tambourmajor. Als medizinisches Versuchsobjekt des sadistischen Doktors will er sich ein Nebeneinkommen verschaffen, um seine Geliebte Marie und ihr beider uneheliches Kind besser versorgen zu können. Doch Marie lässt sich auf ein Techtelmechtel mit dem Tambourmajor ein und bei Woyzeck brennen die Sicherungen durch: nicht nur psychisch labil, sondern durch die Erbsendiät des Doktors auch physisch geschwächt, innere Stimmen hörend und von Visionen geplagt, fasst er den Plan, Marie zu töten.

Mehrere historische Fälle von Frauenmorden bildeten für Georg Büchner den Ausgangspunkt für seinen „Woyzeck“. Der Soldat, Vater und Partner ist damit ebenso wenig ein Einzelfall wie seine getötete Freundin Marie: der Verlauf der Geschichte das Ergebnis geschlechtsspezifischer Machtverhältnisse und struktureller Gewalt.

Das Landestheater Tübingen untertitelt die Inszenierung von Christiane Pohl mit „80 % Working Class / 60 % Erbsen / 100 % Eifersucht“. Was das für die Umsetzung der Schullektüre auf der Bühne bedeutet, können Zuschauer am Donnerstag, 19. Mai 2022, um 19.30 Uhr, im Stadttheater Amberg erleben. Tickets sind ab sofort in der Tourist-Information Amberg erhältlich.