100. Geburtstag von H. E. Erwin Walther

Von links nach rechts: Oberbürgermeister Michael Cerny, Thorsten Preuß (BR), Walther-Tochter Michaela Grammer, die junge Komponistin Katrin Klose und Kulturreferent Dr. Fabian Kern

„Das Damals und das Jetzt, das mich in dieser Stadt umgibt, die Erinnerung und die vielen Menschen, mit denen ich verbunden bin, das ist es, was mich hielt, hier zu bleiben, hier zu arbeiten und meine Kompositionen von hier aus hinauszuschicken.“ Zitat von H. E. Erwin Walther, Komponist, Dirigent, Avantgardist, Musikpädagoge

Am 1. April 2020 jährt sich der Geburtstag des Amberger Komponisten und Musikpädagogen H. E. Erwin Walther zum 100. Mal. Aus diesem Anlass ehrt die Stadt Amberg ihren Kulturpreisträger mit einem Jahr vielfältiger Konzertveranstaltungen.

Um das Jahresprogramm zum Jubiläum vorzustellen, haben die Vertreter der Stadt Amberg mit Oberbürgermeister Michael Cerny, Kulturreferent Dr. Fabian Kern, Katja Körtge vom Kulturamt sowie Michaela Grammer, der Tochter Walthers und Initiatorin des Jubiläumsjahres, eingeladen. Ebenfalls an der Präsentation nahmen die beiden Komponisten Katrin Klose und Christoph Weiß und Thorsten Preuß vom Bayerischen Rundfunk teil.

„Beim Gedenken soll es aber nicht bleiben“, sagt Michaela Grammer, und stellt das Jubiläum unter das Motto „Walther and the Next Generation“. In diesem Geiste setzen sich Katrin Klose und Christof Johannes Weiß, beide Absolventen des Max-Reger-Gymnasiums und Kulturförderpreisträger der Stadt Amberg, kompositorisch mit dem Werk Walthers auseinander und entzünden in zwei Konzerten ein kreatives Feuerwerk. Beide sind herausragende Musiker, die nicht nur reproduzierend ausgetretene Pfade einschlagen. Es ist ein besonderes Geschenk zweier junger Komponisten an Erwin Walther, verkörpern sie doch die nächste Generation von Künstlern, wie Walther ihrer Heimat verbunden und trotzdem weit über ihre Grenzen hinausstrahlend. Dies wäre sicher ganz im Sinne Walthers, dem die Vermittlung von Musik an die junge Generation eine Herzensangelegenheit war.

Am 1. April findet im Rathaus Amberg ein Festakt verbunden mit einem Konzert statt, in dessen Rahmen die Partitur von Walthers Werk „Die Stadt am Berg“ an Oberbürgermeister Michael Cerny überreicht werden wird. Weiterhin erklingen durch das Alban Berg Ensemble Wien Werke von Alban Berg, Katrin Klose und Gustav Mahler.

Im Auftrag der Stadt Amberg komponieren Katrin Klose und Christof Weiß jeweils ein neues Werk, das am 2. Mai im Konzert „Walther and the Next Generation“ unter der Mitwirkung des Ensembles Kontraste uraufgeführt werden wird. Diese Veranstaltung wird vom Bayerischen Rundfunk – Studio Franken mitgeschnitten und zu einem späteren Zeitpunkt auf BR-Klassik gesendet.

Der Pianist Frank Gutschmidt analysiert und interpretiert seit 2004 die graphischen Notationen Walthers, genannt „Audiogramme“, und konzipiert mit der Sopranistin Yvonne Friedli, dem Tenor Joachim Vogt und dem Klarinettisten Ib Hausmann ein außergewöhnliches Studiokonzert am 17. September um 20.30 Uhr auf der Bühne des Stadttheater.

Jelena Lichtmann (Klavier) und Michael Rupprecht (Cello) haben schon kurze Zeit nach Walthers Tod den Mut gehabt, seine anspruchsvollen Partituren in ihr Repertoire aufzunehmen und stellen diese in ihrem Konzert „Seelenverwandtschaft“ im Rathaussaal Sulzbach-Rosenberg am 13. November um 20 Uhr in einen zeitgenössischen Kontext.

Heinz Grobmeier, der „Multiinstrumentalist“, Tausendsassa und kreatives Kraftpaket setzt mit drei Musikern im Luftmuseum Amberg am 6. Oktober 2020 um 19.30 Uhr graphische Notationen im „Avantibereich“ musikalisch um.

All diese Künstler bewegen sich ganz im Rahmen der von Walther in seinen Dankesworten für den Kulturpreis an die Vertreter der Stadt Amberg gerichteten Worte: „Vergesst Eure Künstler nicht - sie geben [der Stadt] das Leuchten von innen her, sie beleben das Sanierte, mildern das Geschäftige und erheben das Alltägliche, … damit die Provinz nicht im Provinziellen versumpft!“

Das Jahresprogramm liegt u. a. im Stadttheater und der Tourist-Information auf.