Gobelins von Fritz Griebel im Theaterfoyer

©Fritz Griebel

„Kunst im Foyer“ – unter dieser Überschrift finden regelmäßig Ausstellungen im oberen Foyer des Stadttheaters statt. Sie zu besichtigen bleibt nicht nur den Theatergästen in ihren Pausen vorbehalten. Auch alle weiteren Kunstinteressierten sind vom Kulturreferat der Stadt Amberg dazu eingeladen: Sie haben bei Veranstaltungen jeweils ab einer Stunde vor Veranstaltungsbeginn Gelegenheit dazu. Die nächste Präsentation wird am kommenden Mittwoch, 1. Februar, um 19.30 Uhr eröffnet. Sie umfasst Gobelins des Malers, Grafikers und Albrecht-Dürer-Preisträgers Fritz Griebel.

Griebel lebte von 1899 bis 1976 und war von 1948 bis 1957 Direktor an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. Hier unterrichtete er unter anderem Michael Mathias Prechtl und Günter Dollhopf. Sein Werk ist durch eine außerordentliche Spannweite des künstlerischen Ausdrucks gekennzeichnet. Wesentliches Thema der Kunst Fritz Griebels ist die Darstellung des Menschen. Viele seiner Werke zeigen ein romantisch gestimmtes, von sinnlicher Freude und harmonischer Verwirklichung erfülltes Dasein.

Menschsein meinte für Fritz Griebel Einklang mit sich selbst und mit der Natur. Bahnbrechend ist sein Beitrag in der Kunst des Scherenschnitts, den Griebel nicht nur technisch, sondern auch inhaltlich neu belebte. Doch Griebel beherrschte auch sämtliche weiteren Bildtechniken wie Ölmalerei, Aquarell, Pastell, Zeichnung und Druckgrafik sowie Entwürfe für keramische Arbeiten und Tapisserien.

Außerdem schuf er mehr als 30 Entwürfe für Gobelins, deren Resultate heute noch in öffentlichen Einrichtungen zu bewundern sind. Seine Bildteppiche bestechen sowohl durch eine intensive Farbigkeit als auch durch zarte Pastellfarben. Die bis 2004 bestehende Nürnberger Gobelin-Manufaktur verband die Tradition der fränkischen Bildwirkerei mit den Erfordernissen des modernen Gobelins und führte die Entwürfe Fritz Griebels aus.

Die Ausstellung wird nach der Eröffnung am 1. Februar bis zum 31. Mai 2023 gezeigt. Im Rahmen der Vernissage findet ein Kunstgespräch mit der Leiterin des Stadtmuseums Julia Riß, der Kunsthistorikerin Antje Buchwald und dem Sohn des Künstlers Peter Griebel statt. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind dazu eingeladen.

(su)