Hilfe für Menschen mit chronischer Erkrankung

Die Kursleiterinnen und Kursleiter wurden an der Medizinischen Hochschule Hannover geschult. Von links: Dr. Gabriele Seidel (Medizinische Hochschule Hannove), Kerstin Bauer (Standortkoordinatorin, Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen Amberg), Cornelia Lochner, Sabine Graf, Tim Bruns (alle ehrenamtliche Kursleitung Amberg), Dr. Marie-Luise Dierks (Medizinische Hochschule Hannover). Foto © Foto: Carolin Schwarz

Amberg wird neuer Standort für „INSEA Aktiv - Leben mit chronischer Erkrankung“. INSEA „Gesund und aktiv leben“ ist eine hilfreiche Ergänzung zur medizinischen und therapeutischen Versorgung. Die Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen bei der Stadt Amberg startet am Samstag, 11. September 2021, mit dem ersten Kurs in der Region. Teilnehmen können alle Menschen mit chronischer Erkrankung, deren Angehörige und Freunde. Das Angebot ist kostenlos.

Das Leben mit einer chronischen Erkrankung oder anderen Beeinträchtigungen ist nicht immer einfach und erfordert von den Betroffenen und ihren Angehörigen häufig Veränderungen im Alltag. Das bedeutet, dass sich die Menschen aktiv um ihre Gesundheit kümmern. Sie üben, so weit wie möglich, ihre normalen Aktivitäten aus und lernen mit körperlichen und emotionalen Höhen und Tiefen umzugehen. Ein Selbstmanagementkurs kann sie hierbei unterstützen.

Der Kurs unterstützt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ihre Lebensqualität bei chronischer Krankheit zu verbessern, ihren Alltag und ihre Medikamenteneinnahme gut zu organisieren, sich ausgewogen zu ernähren und körperlich aktiv zu sein. Sie lernen Wege und Methoden kennen, aktiv mit der Erkrankung umzugehen. Kursthemen sind beispielsweise individuell mit Schmerzen umgehen, Vorbereitung auf Arztbesuche, Entspannungsübungen, ausgewogene, gesunde und genussvolle Ernährung und Bewegung, sich selbst motivieren sowie Ziele setzen und Handlungspläne erstellen.

Geleitet werden die Gruppen von an der medizinischen Hochschule Hannover ausgebildeten Kursleitungen (immer zwei im Tandem). Mindestens eine dieser Personen ist direkt oder indirekt von einer chronischen Erkrankung betroffen. Kerstin Bauer, Leiterin der Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen der Stadt Amberg, freut sich dieses Angebot als Brücke zur Selbsthilfe anbieten zu können. „Neben den fundierten Inhalten, können die Betroffenen vom Austausch untereinander profitieren und die Wirkung der Selbsthilfe erfahren“ Bei einem siebten Kurstermin werden die Teilnehmenden zudem über die regionale Selbsthilfe informiert.

Kurstermine:                                                                                                

INSEA-Kurs-1: 7x samstags von 09:30 bis 12 Uhr: 11.September 2021, 18. September 2021, 25. September 2021, 02. Oktober 2021, 09. Oktober 2021, 16. Oktober 2021, 23. Oktober 2021. Leitung: Kerstin Bauer, Cornelia Lochner. Ort und Treffpunkt (barrierefrei):  Pfarrheim (Pfarrsaal) Hl. Dreifaltigkeit, Dreifaltigkeitsstraße 9, 92224 Amberg

INSEA Kurs 2: 7x mittwochs von 09:30 bis 12 Uhr: 03. November 2021, 10. November 2021, 17. November 2021, 24. November 2021, 01. Dezember 2021, 08. Dezember 2021, 15. Dezember 2021. Leitung: Kerstin Bauer, Sabine Graf. Ort und Treffpunkt (barrierefrei): Rathaus, Marktplatz 11, 92224 Amberg

Anmeldung: bei Kerstin Bauer, Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen Stadt Amberg, Tel. 09621 10 1399, E-Mail kerstin.bauer(at)amberg.de.

Was ist INSEA?

INSEA ist ein evidenzbasiertes, an der Universität Stanford entwickeltes Selbstmanagement-Programm, gefördert von Careum. Die Umsetzung in Deutschland wird ermöglicht durch die Robert Bosch Stiftung und BARMER. Die bayernweite Koordination des Projektes liegt bei SeKo Bayern.

Das INSEA-Programm ist die deutsche Version der erfolgreichen amerikanischen Kurse «Chronic Disease Self-Management Program» (CDSMP), die an der Universität Stanford entwickelt und wissenschaftlich geprüft wurden.

Hier konnte nachgewiesen werden, dass sich die Lebensqualität der Teilnehmenden verbessert und die Energie sowie das psychische Wohlbefinden steigen. Erschöpfung und soziale Isolation nehmen dagegen ab. Auch verbessert sich die Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten.

(grt)