Hochwasserschutz Ammersricht geht voran

Mithilfe eines Autokrans wurde das 40 Tonnen schwere Einlaufbauwerk am Hochwasserrückhaltebecken Akazienweg eingebaut. Foto © Simon Wiesner, Stadt Amberg

Der Zulauf vom Mariahilfberg zum zukünftigen Hochwasserrückhaltebecken Akazienweg. Foto © Simon Wiesner, Stadt Amberg

Nach dem Starkregenereignis im Jahr 2011, das unter anderem Teile von Ammersricht unter Wasser gesetzt hatte, beschloss die Stadt Amberg ein „Maßnahmenkonzept für die Einzugsgebiete am Mariahilfberg“. Derzeit werden im Rahmen dieser Maßnahme zum Schutz des Ortsteils zwei Rückhaltebecken sowie große Ableitungsgräben hergestellt. „Alle Bestandteile sind so dimensioniert, dass sie auch bei sehr starken Regenereignissen Sicherheit bieten, wie sie statistisch pro Jahrhundert höchstens einmal oder seltener vorkommen“, erläutert der städtische Tiefbauamtsleiter Norbert Füger.

Inzwischen wurden beim Hochwasserrückhaltebecken Bergholz oberhalb des Ammersrichter Friedhofs die Waldflächen gerodet und 6.000 Tonnen nicht tragfähiger Boden gegen geeignetes Material ausgetauscht. Eine mitverlegte Drainageleitung sorgt dafür, dass der Damm unten nicht durchfeuchten kann. Außerdem wurde damit begonnen, den Damm mit bindigem Material aufzubauen. Der spezielle Lehm dient der Abdichtung und stellt eine Sicherung gegen mögliche Durchspülungen dar. Nach dem Winter wird das Becken Bergholz fertiggestellt und der Notüberlauf einschließlich des Grabens errichtet.

Beim zukünftigen Hochwasserrückhaltebecken Akazienweg, das mehr als 6.000 Kubikmeter fasst, sind die Erdarbeiten ebenfalls bereits weit fortgeschritten. So wurden mehr als 2.000 Kubikmeter Humus abgefahren und weitere 500 Kubikmeter zur späteren Wiederverwendung zwischengelagert. Außerdem wurden aus dem Rückhaltebecken rund 13.000 Tonnen an Material abgetragen sowie mit dem Dammbau begonnen. Noch kurz vor der Winterpause wurde jetzt zudem das 40 Tonnen schwere Einlaufbauwerk mithilfe eines Autokrans eingebaut (siehe Foto).

Dieses wurde mit einer Drosselableitung versehen und wird das zulaufende Wasser von rund 750 auf nur mehr 40 Liter je Sekunde reduzieren. Nach Wiederaufnahme der Bauarbeiten im kommenden Jahr wird das Becken am Akazienweg fertiggestellt sowie ein etwa 600 Meter langer Ablaufgraben zur schadlosen Ableitung bis zum Oberammersrichter Graben gebaut. Zusätzlich werden 2021 landschaftspflegerische Arbeit ausgeführt, um die baubedingten Eingriffe in die Natur wieder auszugleichen.

Bis Herbst 2021 sollen die Bauarbeiten endgültig abgeschlossen sein. Da Erdbewegungen in dieser Dimension ohne Schmutz und Lärm nicht durchführbar, diese aber für die Herstellung des Hochwasserschutzes unerlässlich sind, wendet sich Norbert Füger an die Ammersrichter Bevölkerung und betont: „Dank gebührt hier den betroffenen Anliegern des Ortsteils für ihr Verständnis und ihre Geduld.“

(su)