Notunterkunft in der GMG-Dreifachhalle

Seit Freitag ist die Stadt Amberg für die Ankunft auch größerer Gruppen von Flüchtlingen aus der Ukraine gerüstet. Dafür müssen das Gregor-Mendel-Gymnasium (GMG), die Dreifaltigkeitsschule und die dort trainierenden Vereine jedoch vorerst auf die Nutzung der GMG-Dreifachturnhalle verzichten. Deren Räumlichkeiten hatten sich als am besten für eine Nutzung als Notunterkunft geeignet erwiesen und waren daher am Donnerstag von der Freiwilligen Feuerwehr Amberg (FFW), dem Technischen Hilfswerk (THW), dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK) und der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) in einer Gemeinschaftsaktion zunächst freigemacht und dann mit Feldbetten sowie den notwendigen Einrichtungen ausgestattet worden.

Keinen Tag zu früh, wie sich am Freitagvormittag herausstellen sollte. In einer E-Mail kündigte die Regierung der Oberpfalz gegenüber der Stadt Amberg an, dass sowohl am Samstag als auch am Sonntag jeweils ein Bus mit rund 50 Ukraineflüchtlingen zu erwarten ist. Für deren Betreuung steht auch bereits eine kompetente Mannschaft parat: Am Wochenende übernimmt das BRK die Lebensmittelversorgung, ab der kommenden Woche wird die Küche des Klinikums St. Marien die Verpflegung sicherstellen.

Außerdem stehen den Neuankömmlingen ein motiviertes Team der Stadt Amberg aus allen relevanten Fachbereichen sowie viele freiwillige Helferinnen und Helfer zur Verfügung. Auch die Erstregistrierung wird für die Geflüchteten dann nächste Woche direkt vor Ort möglich sein. In der Halle wurden nicht nur Schlafmöglichkeiten geschaffen, in Zusammenarbeit mit der Aktion „Zamhaltn“ wurden unter anderem auch Babybetten besorgt und ein Spielzimmer für die Kinder eingerichtet. Außerdem wird eine Kleiderkammer installiert, wo sich die Menschen mit dem Nötigsten eindecken können.

„Natürlich kann das nur eine Durchgangsstation sein. Unser Ziel ist es, für die Menschen, die in Amberg bleiben, adäquaten Wohnraum zur Verfügung zu stellen“, betonte Oberbürgermeister Michael Cerny, dem das Wohlergehen der vor dem Krieg geflohenen Menschen – vorwiegend Senioren, Frauen und Kinder – besonders am Herzen liegt. Deshalb appelliert er auch nochmals an die Ambergerinnen und Amberger, der Stadtverwaltung freie Wohnungen zu melden.

Bis dato seien mehr als 150 Personen in Amberg registriert, die bereits privat eine Unterkunft gefunden haben. Überwältigt von der Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, die in diesem und allen anderen Bereichen spürbar geworden ist, sprach OB Cerny den Unterstützerinnen und Unterstützern ein herzliches Dankeschön aus, bat aber gleichzeitig darum, in diesem Engagement nicht nachzulassen, denn: „Es gibt noch viel zu tun und auch dabei brauchen wir Ihre Unterstützung.“