Vortrag über "Schwarze Löcher" am 3.3.20

Die 41. Auflage der Erlanger Universitätstage in Amberg steht dieses Jahr unter dem Motto „Grenzen“. Den ersten Vortrag aus dem Bereich der Astronomie hält Prof. Dr. Jörn Wilms am Dienstag, 3. März um 19.30 Uhr im Großen Rathaussaal.

Die Gravitation bestimmt die Bewegung der Dinge im Universum. Um zum Beispiel eine Raumsonde zum Mars zu schicken, muss die Gravitationsanziehung der Erde überwunden werden, indem die Sonde mit einer Rakete auf eine Geschwindigkeit von mindestens 11,2 Kilometern pro Sekunde beschleunigt wird. Diese Geschwindigkeit ist die sogenannte Entweichgeschwindigkeit der Erde. Gravitation beeinflusst aber nicht nur normale Dinge wie Raumsonden, sondern – wie Albert Einstein in seiner allgemeinen Relativitätstheorie zeigen konnte – auch die Bewegung des Lichts. Schwarze Löcher sind Objekte, die so große Massen auf so kleinen Räumen vereinen, dass ihre Entweichgeschwindigkeit größer ist als die Lichtgeschwindigkeit. Da diese aber die größte Geschwindigkeit ist, mit der sich ein Körper bewegen kann, haben Schwarze Löcher einen Rand – den Ereignishorizont. Information über Ereignisse, die innerhalb dieser Grenze passieren, werden uns nie erreichen. Der Vortrag wird aufzeigen, wie Astronomen in den letzten 60 Jahren bewiesen haben, dass Schwarze Löcher im Weltraum tatsächlich existieren. Er wird beschreiben, wie die Eigenschaften dieser Objekte vermessen werden, welche exotischen Phänomene nahe des Ereignishorizonts stattfinden und warum Schwarze Löcher für die hellsten Ereignisse im Weltraum verantwortlich sind und wesentlich die Eigenschaften des Universums bestimmen.

Prof. Dr. Jörn Wilms war bereits 2015 in Amberg zu Gast, damals mit einem Vortrag über die Unendlichkeit des Universums. Er studierte von 1990 bis 1996 Physik und Astronomie an den Universitäten Tübingen und Boulder, Colorado. Nach der Promotion und der Habilitation in Tübingen war er von 2004 bis 2006 ‚Lecturer in Astronomy and Astrophysics‘ an der University of Warwick, Coventry, England. Seit Juni 2006 ist Wilms als Professor für Astronomie an der Remeis-Sternwarte in Bamberg, dem Astronomischen Institut der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und im Erlangen Centre for Astroparticle Physics tätig. Schwerpunkt seiner Forschungen sind Untersuchungen zu den Extremen im Universum. Die Vermessung der Eigenschaften des Universums steht im Zentrum des deutschen eROSITA-Experiments, das im Sommer 2019 gestartet wurde und an dem auch Wilms‘ Arbeitsgruppe beteiligt ist.

Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr, Einlass: 19.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.