Amberg bietet bereits smarte Angebote

Eine „Smart City“ zu werden, also Konzepte für den Einsatz moderner Technologie zu entwickeln, um effizienter, klimaschonender und lebenswerter zu agieren – dieses Ziel haben aktuell zahlreiche Städte auf ihre Agenda gesetzt. Die Entwicklung dahin freilich gestaltet sich für jede Kommune individuell und dynamisch. Jede Stadt muss für sich bestimmen, welche Bereiche sie im „smarten“ Kontext weiterentwickeln will. In Amberg ist bereits eine Vielzahl solcher Prozesse im Gang.

Zum Teil sind diese der Öffentlichkeit aber gar nicht bekannt. „In der Online-Ideensammlung im April und Mai wurden einige Ideen für Maßnahmen eingereicht, die es teilweise schon gibt, von denen aber offensichtlich nicht alle Kenntnis haben“, erläutert Julia Schönhärl, Leiterin des Smart City Prozesses in der Stadt Amberg. Tatsächlich sei die Stadt Amberg auch heute schon in vielen Bereichen „smart“ aufgestellt.

„Zwar gibt es noch Luft nach oben, aber auf jeden Schritt folgen neue“, zeigt sich Julia Schönhärl optimistisch, dass durch eine gemeinsame Anstrengung vonseiten der Stadtverwaltung, der Wirtschaft und Wissenschaft sowie der Stadtgesellschaft die Smart City immer weiter mit Leben erfüllt werden kann. Dabei finden die Smart City-Prozesse sowohl innerhalb als auch außerhalb der Stadtverwaltung statt. Beide Ebenen haben Auswirkungen auf die Lebensqualität der Menschen. Deshalb sollen künftig beide Bereiche noch besser verzahnt werden, um Synergien zu nutzen.

So wird stadtintern für Planungs- und Monitoringprozesse ein Geoinformationssystem genutzt. Das Tiefbauamt erhebt im Rahmen einer jährlichen Befliegung des Stadtgebiets relevante Daten und ergänzt diese derzeit durch Daten einer 3D-Straßenraumbefahrung. Ein weiteres Element der Stadtplanung in der Smart City soll der sogenannte „Digitale Zwilling“ werden, für den bereits erste wissenschaftliche Teilprojekte gestartet wurden.

Im Kontext der Smart City als klimafreundliche Stadt kann sich auch die Umrüstung der rund 6.000 Straßenlaternen und der Ampelanlagen auf LED sehen lassen. Durch diese Maßnahme wurde eine deutliche Senkung des Stromverbrauchs von etwa 2,1 Millionen auf ca. 0,7 Millionen Kilowattstunden erreicht. Bei der Regulierung des Straßenverkehrs hilft der Zentrale Verkehrsrechner, die Verkehrsströme und Ampelschaltungen automatisch zu steuern. Auch für den Betrieb der Parkscheinautomaten hat die Stadtverwaltung einen sicheren, digitalen Weg beschritten, der neben dem Handyparken und dem digitalen Parkleitsystem eine wichtige Rolle spielt.

Hinzu kommen die Bürgerdienste und Online-Antragsfunktionen, die im Zuge des bundesweiten Onlinezugangsgesetzes immer weiter ausgebaut werden. Bereits heute können im Bürgerserviceportal für verschiedene Ämter Online-Termine vereinbart werden. Gut angenommen werden auch die Kinderbetreuungsplatzbörse und das Online-Fundbüro. Weitere Informations- und Interaktionsmöglichkeiten bietet unter anderem die Amberg App.

Ob W-LAN oder elektronischer Müllabfuhrkalender, das Ratsinformationssystem, in dem die Beschlüsse des Stadtrats und der Ausschüsse nachzulesen sind, das Solarpotenzialkataster oder eine Übersicht der Bebauungspläne im BayernAtlas – alle diese Angebote gehören ebenso zu den bereits längst realisierten Projekten wie die reichhaltigen Informationsangebote der Stadtbibliothek, der Volkshochschule und der Freiwilligenagentur. Auch Familien und Jugendliche finden im Internet umfangreiche Informationen. Hinzu kommt, dass bei umfassenden Stadtentwicklungskonzepten wie „Leben an der Vils“ und Luitpoldhöhe „smarte“ Beteiligungsprozesse eine wichtige Rolle spielen.

Die Verbindung von Smart City und Nachhaltigkeit hatte das Projekt „Amberg. Zukunft? Nachhaltig. Smart!“ zum Ziel. Acht Wochen lange konnten Interessierte ihre Ideen über eine Website einbringen. Im Rahmen einer „Ideenschmiede“ wurden alle Vorschläge dann nochmals besprochen. Nun sind die Ambergerinnen und Amberger eingeladen, ihre Einschätzung dazu auf der Website der Stadt Amberg unter www.amberg.de/idee abzugeben – ein gutes Beispiel für smarte Bürgerbeteiligung.

(su)