Treff für geflüchtete Frauen aus der Ukraine

Um geflüchtete Frauen aus der Ukraine aus ihrer Isolation zu holen und ihnen die Möglichkeit zu geben, mit ortsansässigen Bürgerinnen in Kontakt zu kommen, hat die Freiwilligenagentur der Stadt Amberg in Kooperation mit dem Amberger Verein Bürgertreff einen ersten offenen Frauentreff organisiert. Die Zusammenkunft bot den insgesamt zehn Frauen die Möglichkeit, sich zu vielen Fragen des Alltags zu informieren und auch den Mut zu fassen, künftig mehr auf andere zuzugehen.

Viele der aus der Ukraine geflüchteten Frauen haben aufgrund ihrer Stellung im Heimatland zunächst einmal große Probleme, sich in Deutschland zurechtzufinden. Aus Angst vor Neuem und Unbekanntem ziehen sie sich zurück. Zwar sehnen sich danach, mit deutschen Frauen in Kontakt zu kommen. Sie wagen es – oft wegen fehlender Sprachkenntnisse – aber nicht, selbst aktiv zu werden. Dadurch fühlen sie sich häufig isoliert und einsam.

Dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen, hatten sich die Organisatorinnen Elisabeth Triller und Nadine Murshel vorgenommen. Bei einem ersten offenen Treff kamen unter anderem auch die Fluchtgeschichten der Frauen zur Sprache. Anschließend wurden Fragen zur Hausordnung und vor allem zur Mülltrennung, zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, zur Beantragung eines Kindergartenplatzes sowie allgemein zur Kinderbetreuung, aber auch zum Deutschlernen, zur Weiterbildung und zur Berufsanerkennung thematisiert.

Für diesen Austausch und die Idee dazu sprachen die Frauen den beiden Organisatorinnen und der Stadt Amberg ein großes Dankeschön aus. „Es ist so ein schönes Gefühl, nicht alleingelassen zu sein. Wir fühlen uns sehr wohl in Amberg, unserem neuen Zuhause. Vielen Dank dafür!“, gaben sie ihrer Freude Ausdruck. Da die Resonanz relativ groß war und die Freiwilligenagentur weitaus mehr Anfragen bekommen hatte, wurde bereits ein nächstes Treffen geplant. Je nach Bedarf sollen die Zusammenkünfte daher künftig mindestens einmal im Monat stattfinden.

Die Diskussionsthemen dafür werden bereits im Vorfeld ausgewählt. Hinzu kommen einige Veranstaltungen zur gemeinsamen Unterhaltung: ein Spieleabend und eine Modenschau, ein Tanzabend und Make-up-Kurse. Auch ein kleiner Ausflug durch die Stadt Amberg mit einer Plättenfahrt steht auf der Wunschliste der Beteiligten. Zudem bietet sich bei den Treffen die Gelegenheit, direkt vor Ort Patenschaften zu vermitteln, damit sich Frauen und ihre Familien gut aufgehoben fühlen.

Fragen zum Projekt sowohl von Ehrenamtlichen als auch von Hilfesuchenden nimmt die Freiwilligenagentur entgegen. Als Ansprechpartnerinnen stehen ihnen dabei die Leiterin der Agentur Elisabeth Triller (Telefon 09621/101352) und ihre Kolleginnen Nadine Murshel (Durchwahl 101653) sowie Stefanie Donhauser (Durchwahl 101513) zur Verfügung.

(su)