Sozialplanung: Ergebnisse der Arbeitsmarktanalyse

Arbeitsmarkt, Leistung und Qualifikation

Im Jahr 2009 beschloss der Stadtrat der Stadt Amberg, das BASIS-Institut für soziale Planung, Beratung und Gestaltung GmbH mit der Moderation und sozialwissenschaftlichen Begleitung des Projekts ‚Sozialplanung der Stadt Amberg’ zu beauftragen. Dieses umfasst in der zweiten Projektphase neben der Anfertigung eines Tagesbetreuungs- und Bildungsleitplans die Erstellung einer Arbeitsmarktanalyse, um einen Überblick über die Arbeitsmarktsituation und -entwicklung unter den gegebenen Rahmenbedingungen zu gewinnen.

Die Ergebnisse der Arbeitsmarktanalyse werden im hier vorliegenden Bericht dokumentiert, der sich wie folgt gliedert: Zunächst wird in Kapitel 2 kurz auf die Vorgehensweise und Methodik der Analyse eingegangen, bevor in Kapitel 3 die wirtschaftlichen, sozialstrukturellen und demographischen Rahmenbedingungen des Amberger Arbeitsmarktes beschrieben werden. Unter Berücksichtigung der hier erarbeiteten Erkenntnisse beschäftigt sich Kapitel 4 mit der Arbeitsmarktsituation und -entwicklung in der Stadt Amberg. Soweit möglich wird dabei eine vergleichende Perspektive eingenommen. Handlungsempfehlungen zur Optimierung der Situation vor Ort runden die Unterkapitel ab.

>> Download: Ergebnisse der Arbeitsmarktanalyse | Stand: Januar 2012 


Für moderne Wirtschaftsunternehmen sowie innovative, technologieorientierte Betriebe sind Verfügbarkeit, Leistung und Qualifikation des Mitarbeiterpotenzials ebenso entscheidend wie der Zugang zu neuesten Forschungsergebnissen.

Aufgrund von zahlreichen Ausbildungseinrichtungen der verschiedensten Arten und Träger verfügt Amberg über ein großes Reservoir an Arbeitskräften mit guter Qualifikation. Zahlreiche Schulen, die Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW), die Fachschulen und Akademien, Berufsbildungszentrum, Volkshochschule und viele weitere Einrichtungen der Erwachsenenbildung bieten umfangreiche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Arbeitskräfte mit soliden Kenntnissen im wirtschaftlichen und technischen Bereich sind die Basis für Produktivität und Effizienz jedes Unternehmens.

Die Amberger Arbeitnehmer zeichnen sich durch besondere Unternehmenstreue und Zuverlässigkeit aus. Aufgrund der Jahrhunderte langen Tradition als Industrieregion ist den Ambergern Schichtarbeit kein Fremdwort.

Das Engagement der Mitarbeiter ist eine wichtige Erfolgskomponente Amberger Unternehmen. Hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiter sorgen für Innovationen und deren schnelle Umsetzung. Dass sich dadurch nicht nur jährliche Produktivitätssteigerungen erreichen lassen, sondern auch die Weltmarktführerschaft, zeigen die Leistungsbilanzen der Amberger Firmen.

Das beste Beispiel ist die Wahl des Siemens Elektronikwerks zur Fabrik des Jahres 1997. Kundenorientierte Logistik, Teamwork und vor allem Mitarbeiterinitiativen sind die drei Eckpfeiler, auf denen die erfolgreiche Arbeit, die im Siemens Elektronikwerk geleistet wird, basiert. 1998 gehörte die Fa. Grammer AG zu den Preisträgern. Mit innovativen Ideen wurde eine lagerlose Fertigung mit kürzesten Durchlaufzeiten erreicht. Dass dazu eine hoch motivierte Mannschaft notwendig ist, versteht sich fast von selbst.

Im Bezirk der Geschäftsstelle Amberg waren im Jahr 2010 durchschnittlich rund 3.080 Arbeitnehmer arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Arbeitslosigkeit um 340 Personen bzw. 9,9 Prozent. Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote ging von 6,2 Prozent im Vorjahr auf 5,6 Prozent im Jahr 2010 zurück.

Die Zahl der neuen Arbeitslosmeldungen reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um rund 910 bzw. 7,8 Prozent auf 10.810. Die Kräftenachfrage zog im Jahr 2010 kräftig an. Im Laufe des Berichtsjahres meldeten Betriebe und Verwaltungen rund 2.200 neue sozialversicherungspflichtige Stellen zur Besetzung.